Da ich von jeher irgendwie auf Kriegsfuß mit der Mehrheit fernöstlicher Produktionen stehe, wundert es mich fast schon selbst, dass ich bei Ringo Lams „Cover Hard 3“ den Videorekorder mitlaufen ließ. Nun bereits vor einiger Zeit aufgenommen, bot es sich in einer stillen Minute an, den Film etwas genauer unter die Lupe zu nehmen und vielleicht meine Vorurteile bestätigt zu wissen oder positiv überrascht zu werden.
In seiner Kindheit musste der Kampfpilot Andy mit ansehen, wie seine Familie von dem Waffenschieber Ray Lui umgebracht wurde. Von diesem schwerwiegenden Trauma geprägt, entschließt er sich 20 Jahre später den Mörder endlich zur Strecke zu bringen. Mithilfe von CIA- Kontakten und einem bisschen Glück gelingt es ihm sogar, dessen Organisation zu infiltrieren, was ihn nah wie nie an den skrupellosen Schlächter heranbringt…
Lam- in westlichen Kreisen eher durch mittelmäßige Van Damme- Vehikel wie „Maximum Risk“ oder „Replicant“ bekannt- drehte mit dem Hongkong- Actioner „Cover Hard 3“ ein äußerst durchschnittliches Revenge- Werk. Spannung oder ähnliches mag –bedingt durch ein teilweise ziemlich abstrus zusammengeschustertes Plotkonstrukt- nicht aufkommen. Logiklöcher dominieren fast durchgängig. Oder wie sollte man es benennen, wenn unser Protagonist Andy die Tochter von Ray Lui entführt, vom Vater geschnappt wird und anstatt zu sterben als Schwiegersohn in Luis Familie landet? Wie das im Einzelnen vonstatten geht, möge jeder Interessierte selbst herausfinden und mir notfalls Unverständnis unterstellen, für mich bleibt es jedoch eine der unglaubwürdigsten Storywendungen meiner „Filmlaufbahn“.
Zu alledem gesellen sich dann noch schwache Action- Segmente, die jedes Z- Filmchen zu bieten hat. Ein bisschen „Peng Peng“ hier und ein wenig Gekloppe da, aber ansonsten auch nichts, womit man den Zuschauer hinter dem Ofen hervorlocken könnte.
Ich kann nun trotz meiner schlechten Wertung nicht unbedingt behaupten, dass meine Vorurteile gegenüber Asia- Kost bestätigt wurden. „Cover Hard 3“ ist einfach von sich aus ein ziemlich ödes Machwerk, was so überall hätte heruntergekurbelt werden können (siehe diverse Lundgrens, Dudikoffs und wie sie alle heißen mögen…)
Alles in allem höchstens Mittelmaß und somit wie prädestiniert für die Endnote: 5/10 Punkte.