Alfred Hitchcocks Lebenswerk lässt sich grob und oberflächlich in zwei Phasen unterteilen. Der Scheidepunkt dieser Phasen liegt in den Jahren 1939/1940, wobei alle Filme vor diesem Datum zu seinem britischen Oeuvre und alle weiteren zum amerikanischen Schaffen zugehörig sind. „Ich kämpfe um dich“ aka „Spellbound“ (1945) zählt zu letzterer Periode und bietet eine solide Einstimmung auf kommende Klassiker wie „Psycho“, „Die Vögel“ und „Das Fenster zum Hof“.
Der junge Dr. Anthony Edwardes kommt als Ablösung für den in Ruhestand gehenden Anstaltsleiter Dr. Murchison an die Nervenheilanstalt „Green Manors“. Was keiner ahnt: Der neue Leiter ist ein Hochstapler, der zudem noch unter Amnesie leidet. Die junge Ärztin Dr. Constance Petersen versucht gemeinsam mit Edwardes hinter das Geheimnis seiner Vergangenheit zu kommen und wird dabei in einen Mordfall verwickelt, den gewisse Kreise nur allzu bereitwillig Dr. Edwardes anhängen möchten…
Hitchcock konnte für „Spellbound“ zwei große Stars seiner Zeit verpflichten: Zum einen die hinreißende Ingrid Bergman und zum anderen den Haudegen Gregory Peck. Beide liefern ein hübsch anzusehendes Spiel ab, wobei besonders Ingrid Bergman mit ihrem charmant koketten Auftritt selbst heute noch die eine oder andere Männerfantasie beflügeln dürfte. Der Geschichte von „Spellbound“ lässt sich dieses Kompliment nur unter anfänglichen Vorbehalten machen. Zu steif und gewollt entwickelt sich der Film zu Beginn, nur um dann ab der Halbzeit so richtig aufzutauen und Fahrt zu gewinnen. Besonders erwähnenswert und für Filmfreunde interessant ist hierbei eine surrealistische Traumsequenz, die von niemand geringerem als dem Meister des Surrealismus persönlich - wer außer Salvador Dali könnte das sein?!- entworfen wurde. Diese ist wunderhübsch anzusehen und zweifelsfrei an Dalis berühmt- berüchtigten Elementen auszumachen, welche hier voll und ganz im Geiste des Films eingesetzt wurden. Was den Film weiterhin aus seiner anfänglichen „Misere“ zu retten vermag, ist ein überaus gelungenes- wenn auch zugegebenermaßen latent naives- Ende, welches mit einem netten Plot- Twist aufwarten kann.
Insgesamt ist „Spellbound“ sicherlich nicht der krönende Höhepunkt aus Hitchcocks Filmschaffen, sondern eher eine nette, kleine Fingerübung des Meisters. Zu hoch liegt einfach die Messlatte, wenn man andere Filme im Vergleich Revue passieren lässt. (7,5/ 10 Punkten)
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