Donnerstag, 17. Mai 2007

Ong Bak


Am asiatischen Kampfsporthimmel leuchtet ein neuer Stern. Sein Name: Tony Jaa, welcher mit Prachya Pinkaews „Ong Bak“ (2003) erstmals auch in westlichen Gefilden für Aufmerksamkeit sorgte, obwohl ich persönlich dies nur bedingt nachvollziehen kann.

Der junge Muay Thai- Kämpfer Ting (Tony Jaa) wird von seinem Dorf ausgesandt, um den entführten Kopf einer Dorfgottheit- genannt Ong Bak- wiederzubeschaffen. Seine Reise führt ihn in die Metropole Bangkok, wo er auf George trifft. Dieser- ebenfalls in Tings Dorf geboren- verspricht ihm, bei seiner Suche behilflich zu sein. Nach einigen Problemen, die Ting stylsicher mit Hilfe seiner Muay Thai- Künste zu meistern vermag, finden sie schließlich die Verantwortlichen des Raubs, die fortan keine ruhige Minute mehr haben…

Irgendwie kann ich die positiven Durchschnittsbenotungen von „Ong Bak“ sowohl in der imdb als auch ofdb nicht recht verstehen. Der Plot des Streifens ist dünn wie Esspapier, hat Logiklöcher tief wie der Grand Canyon und wurde mehr als holprig umgesetzt. Und trotzdem scheint es genügend Bereitwillige zu geben, denen dieses wacklige Storygerüst genügt, um sich einen 100 Minuten lange Film anzugucken, der vornehmlich von seinem exotischen Kampfstil lebt. Sicher, man muss Tony Jaa zugestehen, dass seine Fights durchaus imposant und gut choreographiert sind, aber das ist eben nicht alles, will man einen vernünftigen Spielfilm produzieren. Teilweise geht es dann schon so weit, dass man das- wahrscheinlich nicht einmal unberechtigte- Gefühl hat, weite Passagen des Streifens dienen nur dazu Jaas Gelenkigkeit bzw. Fitness auf die Probe zu stellen. Würde sich das explizit auf die Kampfszenen beschränken, könnte man gut und gerne mit der Genreherkunft argumentieren und behaupten, dass das nun mal bei solchen Filmen so sei. Aber bei „Ong Bak“ muss man sich dann zum Beispiel Verfolgungsjagden antun, in denen unser Protagonist über Minuten kängurugleich x- Mal über irgendwelche Hindernisse hinwegspringt und das Ganze eher peinlich an Übungen aus dem schulischen Sportunterricht erinnert. Des Weiteren sehr anstrengend und absolut überflüssig sind die enthaltenen Wiederholungen von besonders „spektakulären“ Einstellungen, die das Gleiche höchstens noch einmal aus einer anderen Kameraperspektive wiederkäuen. So pendelt der Film zwischen inhaltlicher Armut und nervender Redundanz, die logischerweise nicht so recht überzeugen kann. Hinzu kommt, dass Tony Jaa meiner Meinung nach- noch nicht- im Stande ist, einen Film alleine zu tragen. Es fehlt ihm irgendwie noch das gewisse Etwas, obwohl Ansätze hier bereist durchblitzen.
Alles in allem war „Ong Bak“ ein eher enttäuschender Budenzauber, der zwar teilweise nette Fight- Szenen zu bieten hatte, aber ansonsten eher wenig Faszination ausüben konnte. Nun ja, was soll’s: „
Revenge of the Warrior - Tom Yum Goong“ kann kommen… (4/10 Punkten)!

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