Am letzten Sonntag in einer Doppelvorstellung nach „Sunshine“ begutachtet, konnte ich mit Antoine „Training Day“ Fuquas „Shooter“ den Abend genüsslich und zudem äußerst bleihaltig ausklingen lassen. Zu fortgeschrittener Stunde nicht mehr auf tiefsinniges Filmvergnügen aus, bot mir dieser Streifen genau das, wonach es mich in diesem schwachen Moment gelüstete: ansprechendes Kino zum Hirnausschalten in Reinkultur.
Der im Ruhestand lebende Profi- Scharfschütze Bob Lee Swagger muss noch ein letztes Mal ran. Er wird von Colonel Isaac Johnson um Hilfe gebeten, ein geplantes Attentat auf den US- Präsidenten durch sein Fachwissen zu verhindern. Problematisch nur, dass er somit unwissentlich von der feindlichen Seite angeworben wurde und sich nach dem Attentat als Hauptverdächtiger in Mitten einer Verschwörung auf höchstem Regierungsniveau wieder findet…
„Shooter“ ist trotz seiner 125 Minuten Spielzeit ein kurzweiliges Filmvergnügen, dass in mir teilweise das lang vermisste „80er- Jahre- Action- Feeling“ aufkommen lies: Hart, schnell und mit flotten Sprüchen garniert präsentiert sich Fuquas Streifen und kann zu alldem mit einer konservative Haltung aufwarten, die sich auch vor den großen Brüdern (den Stallones, Schwarzeneggers und Van Dammes) in keinster Weise verstecken braucht. Aber wer achtet bei solch einem Film schon großartig auf die Botschaft?! Okay, zugegeben… ich vielleicht…aber das ist ja mein Problem!
Mit Mark Wahlberg kann der Streifen einen äußerst sympathischen Protagonisten aufbieten, welcher zwar nicht so rau bzw. kantig wie andere Genrekollegen daherkommt, dafür aber auch nicht Gefahr läuft, sich als vollkommen überzeichneter Superheld in Militäruniform der Lächerlichkeit Preis zu geben. Meine Entdeckung des Films ist jedoch nicht der gut agierende Wahlberg, sondern die niedliche Rhona Mitra, die zwar eine relativ sinnlose, aber nichtsdestotrotz sehr hübsch anzusehende Nebenfigur abgibt.
Vom Actiongehalt liegt der Film auf einem angenehm hohen Niveau, findet aber über weite Strecken trotzdem ein Mittelmaß, sodass man sich als Zuschauer nicht wie unter Dauerfeuer fühlt. Gespickt wird das Ganze mit einer ordentlichen Dosis an blutigen Einlagen, die gegen Ende durchaus überraschend drastische Züge annehmen.
So lässt sich abschließend konstatieren, dass „Shooter“ das Rad sicherlich nicht neu erfunden hat, für einen vergnüglichen Filmabend aber mehr als qualifiziert ist (7,5/ 10 Punkte).
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