Dienstag, 29. Mai 2007

Der Hexer


Der Brite Edgar Wallace ist genau wie seine Schriftstellerkollegin Agatha Christie untrennbar mit der englischen Kriminalliteratur verbunden und dient wie ebenjene mit seinen unzähligen Geschichten als Vorlage für diverse Verfilmungen. Zu den bekanntesten Adaptionen dürfte ohne Zweifel „Der Hexer“ aus dem Jahr 1964 zählen. Was wahrscheinlich die wenigsten bewusst zur Kenntnis genommen haben: Es gibt noch etliche weitere Verfilmungen des Stoffs- wie etwa Franz Peter Wirths „Der Hexer“ (1956)-, die nicht unbedingt an die Klasse des ’64er Werks heranreichen.

Der totgeglaubte Hexer- ein berühmter Superverbrecher- treibt erneut in London sein Unwesen. Ihm auf der Spur sind Hauptinspektor Bliss, Inspektor Wembury und Kommissar Walford. Unerwartete Unterstützung bei ihrer Jagd erhalten sie durch Dr. Lomond, welcher dem Hexer auf einer Übersee- Reise begegnet sein will. Gemeinsam kommen sie dahinter, dass der Grund für die Rückkehr des Verbrechers der stadtbekannte Unterwelt- Anwalt Maurice Messer ist, an dem Henry Arthur Milton- so der bürgerliche Name des Hexers- für den Tod seiner Schwester Rache nehmen will. Fortan schwebt Messers Leben in Gefahr und niemand scheint fähig, dem Kriminellen das Handwerk zu legen.

Franz Peter Wirths Variation des Wallace’schen Stoffs präsentiert sich als ziemlich dröges Machwerk, welches zu keiner Zeit so richtig zu überzeugen weiß. Der Film nimmt kaum Fahrt auf, leidet zudem an einem erheblichen Spannungsmangel und lässt den angenehm- typischen Esprit der „Blacky“ Fuchsberger/ Eddi Arent/ Heinz Drache- Verfilmungen vermissen. Wirths „Hexer“ erinnert eher an ein schlecht umgesetztes Kammerspiel, das zwar von seinen Dialogen leben sollte, jene jedoch nur leidlich zu fesseln vermögen. Aus diesem Grund schweift das Interesse des Zuschauers auch relativ schnell vom eigentlichen Handlungsgeschehen ab. Es stellt sich tödliche Langeweile ein, die mit dem einen oder anderen Blick auf die Uhr einhergeht. Des Weiteren fallen die Schauspieler des Films negativ auf. Fast keiner vermag seine ihm angedachte Rolle mit Leben zu füllen bzw. ein halbwegs glaubwürdiges Spiel an den Tag zu legen. Und so gesellt sich langsam aber sicher ein Negativaspekt zum anderen und heraus kommt ein unterdurchschnittlicher Streifen, der definitiv nicht Lust auf mehr verbreitet! (3/10 Punkten)

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