Verwunschene, mit Flüchen belegte Örtlichkeiten jedweder Couleur haben seit jeher ihren angestammten Platz im Horror- und Gruselgenre. Eine zentrale Position unter diesen Ortschaften nimmt das nur allzu populäre, über die Jahre zum Standardrepertoire gewordene Spukschloss ein, in dem meist eine Gruppe Auserwählter ums nackte Überleben kämpfen muss. Castles „Das Haus auf dem Geisterhügel“ (aka „House on Haunted Hill“) aus dem Jahre 1959 bedient sich ebenfalls des klassischen Settings und darf mit Fug und Recht zu den Highlights seiner Zunft gezählt werden.
Wenn das Geld lockt, gestaltet sich Widerstehen schwer- so ist es heute und so war es anscheinend bereits zu früheren Zeiten: Der wohlhabende Frederick Loren (Vincent Price) lädt fünf unterschiedliche Charaktere zu einer Abendgesellschaft in seinem Anwesen, von dem allgemein hin behauptet wird, dass dort mysteriöse, übernatürliche Dinge geschehen. Mit dem Vorwissen, dass bereits sieben Menschen den Besuch des Hauses mit ihrem Leben bezahlt haben, nehmen sie die Einladung an. Um aber ans versprochene Geld zu gelangen- 10 000 Dollar pro Nase- genügt jedoch kein kurzer Abstecher, sondern es wird von Gastgeber Loren eine ganze Nacht- eingeschlossen im Anwesen- vorausgesetzt und genau dort liegt der Hase im Pfeffer.
„Das Haus auf dem Geisterhügel“ beweist höchst eindrucksvoll, dass für Spannung und Atmosphäre keine ausladenden Effektgewitter, aufwändige Goreeffekte oder dröhnende Heavy Metal- Musik von Nöten sind. Der Film generiert mit einfachsten Mitteln eine derart knisternd aufgeladene Atmosphäre, die auch beinahe 50 Jahre nach Entstehung ihre Wirkung zu entfalten vermag. Es ist höchst erstaunlich, was hier mit geschicktem Einsatz von Licht, Schatten und wohl platzierten Schockmomenten für ein fesselnder Spannungsteppich erzeugt werden kann. Gedankt ist dies zu einem Großteil auch der Tatsache, dass der Film den Zuschauer herrlich lange im Dunkeln tappen lässt. Spuken wirklich Geister im Schloss umher? Warum diese Abendgesellschaft mit fünf Fremden? Welche Rolle spielen Loren und seine Frau? Hinweise darauf werden erst im letzten Drittel gestreut, die den Film dann einerseits leider ein wenig entmystifizieren, andererseits jedoch vielschichtiger gestalten.
Schauspielerisch gibt sich der Streifen eher karg und bietet mit seinen fünf Partygästen nur 08/15- Gesichter, an die sich selbst Freunde des Films nur flüchtig erinnern werden. Dankenswerterweise hat „Das Haus auf dem Geisterhügel“ aber ein Ass im Ärmel: Genre-Ikone Vincent Price („Das Pendel des Todes“, „Der Untergang des Hauses Usher“), welcher hier gewohnt souverän aufspielt und dem Film seine persönliche Note aufdrückt. „Das Haus auf dem Geisterhügel“ ist für alle Grusel- und Geisterhausfreunde eine definitive Empfehlung. Klaustrophobisch, beängstigend, klasse. (9/10 Punkten)
Dienstag, 25. Dezember 2007
Das Haus auf dem Geisterhügel (1959)
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