Freitag, 3. August 2007

Prison Break- Folgen 9&10

Folge 9 (Plan in Gefahr): Aufgrund von Abruzzis Unfähigkeit, für seinen Chef die gewünschten Informationen aus Michael herauszukitzeln, wird ihm der Geldhahn zugedreht, was ungeahnte Konsequenzen für die Fluchtvorbereitungen mit sich zieht. Denn ohne Abruzzis finanzielle Stütze fallen das Schmiergeld für Bellick und somit auch der Sonderstatus des (nun entthronten) Mafioso weg. Folglich: kein Sonderstatus, kein Zugang zu dem benötigten Gebäude und auch keine Flucht, wobei der Gedanke an letzteres besonders an Burrows, welcher um das Leben seines Sohns fürchten muss, nagt.
Episode 9 ist weitestgehend so angelegt, dass der Zuschauer (endlich) ein paar zusätzliche Informationsbrocken über den sympathischen Helden Michael zur Seite gestellt bekommt. Denn seit seiner Rettungsaktion hat ihn Dr. Tancredi besonders ins Auge gefasst und stellt nun durch ärztliche Kontakte Nachforschungen über dessen Vergangenheit an. Dabei offenbart sich, dass Michael einen ausgeprägten, ja beinahe zwanghaften Helferinstinkt besitzt und zudem über eine extrem hohe Intelligenz verfügt, die oftmals mit Erstgenanntem in Zusammenhang auftritt. Dass ihm diese- prinzipiell- positiven Eigenschaften leicht zum Verhängnis bzw. zur Selbstmarter werden können, zeigt „Plan in Gefahr“ nur allzu deutlich. Wurde Michael in einer vorherigen Episode bereits zum hilflosen Zuschauer degradiert, (als „T-Bag“ einen Wärter kalt gemacht hat), muss er sich nun für den Selbstmord von Cherry- („T-Bags“ Schoßhündchen) verantwortlich fühlen. Dieser hatte Michael um Hilfe gebeten, doch jener wollte keine großen Wellen schlagen und sich von weiteren Konfrontationen vorerst fern halten. Sehr vorsichtig und einfühlsam beleuchtet die Episode in ihrem Verlauf Michaels Charakter bzw. seine treibende Motivation und lenkt- wahrscheinlich eher unbeabsichtigt- von der grundsätzlichen Ausbruchsproblematik etwas ab. (8,5/10 Punkten)

Folge 10 (Zuwachs): Um seinen Chef wieder gnädig zu stimmen, sieht Abruzzi nur eine Chance: er muss Michael dazu bewegen, den Aufenthaltsort des Kronzeugen Fibonacci zu verraten. Nur so wäre es ihnen möglich, weiter an ihrem Fluchtplan festzuhalten, würde die wieder einsetzende finanzielle Unterstützung schließlich den Weg zurück in den benötigten Aufenthaltsraum der Wärter ebnen. Unterdessen hat Burrows Sohn seine Schwierigkeiten die hartnäckigen Verfolger Hale und Kellerman abzuschütteln, was ihm schließlich nur durch Veronicas Unterstützung gelingt.
In „Zuwachs“ gerät Michael in seinen bisher größten Gewissenskonflikt. Wie weit würde er gehen, um seinen Plan in die Tat umzusetzen? Würde er das Leben Unschuldiger opfern, um seinem Ziel ein Stückchen näher zu kommen? Würde er den unschuldigen Familienvater Fibonacci ans Messer liefern, der eigentlich nur zur falschen Zeit am falschen Ort war? Über diese Fragen liefert die Episode „Zuwachs“ Antwort und wartet zudem mit einem interessanten Twist auf, den man vielleicht hätte erahnen können, der aber nichtsdestotrotz seine Wirkung kaum verfehlen dürfte. Zu allem Überfluss gibt es dem Titel getreu noch eine unerwartete Überraschung. Benjamin Miles „C-Note“ Franklin, welcher Lunte gerochen hat, kommt dem Ausbrecherteam auf die Spur und erpresst sie, wie einst „T-Bag“, um mit von der Partie zu sein; sprich: das Team bekommt erneut Zuwachs.
Währenddessen gelingt es der Episode, auch die Nebenhandlung um den fliehenden L.J. nicht schleifen zu lassen. Allein, auf der Flucht und ohne Freunde wendet er sich an Veronica, die nach dem Anschlag mit Nick irgendwo in der Einöde abgetaucht ist. Gemeinsam können sie Nicks Verfolger abschütteln. „Zuwachs“ lässt sich zudem im doppelten Sinn verstehen, denn neben Michaels Neuzugang „C-Note“ bekommen auch die Agenten Hale und Kellerman Zuwachs. Ihnen wird der geheimnisvolle Quinn, welcher in den kommenden Episoden noch für ordentlich Spannung sorgen könnte, zur Seite gestellt, um die Fehler der Beiden auszubügeln. Konkurrenzdruck und Feindseligkeiten sind an dieser Stelle unvermeidbar. (8/10 Punkten)


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