Freitag, 13. April 2007

Stephen Kings Desperation


Wie habe ich mich auf die Verfilmung eines meiner Lieblingsbücher von King gefreut: Desperation. Eine Stadt mitten im Nirgendwo der Wüste und der Schauplatz von typisch Kingschem Horror.
Der Polizist Collie Entragian sammelt auf seinen Touren über die Landstraßen scheinbar wahllos Passanten ein und pfercht sie im Gefängnis der Minenstadt Desperation zusammen. Zunächst ahnt keiner der Gefangenen, was in dem verlassenen Städtchen vor sich geht: Ein uraltes Wesen, befreit während der Sprengung eines Stollens, treibt sein Unwesen und benutzt Menschen- so auch Entragian- als Wirtskörper. Um das Monster zu bekämpfen, müssen die Gefangenen in die Höhle des Löwen, den Bergstollen…
Was in einem Buch funktioniert, muss noch lange nicht in der Filmadaption klappen. Diese Erfahrung hat man bereits des Öfteren gemacht- besonders bei King- Verfilmungen. Er zeichnet komplexe Welten, nutzt Buchseite um Buchseite für endlose Beschreibungen, die so niemals auf Zelluloid zu bannen wären. Was passiert, wenn man es doch versucht, zeigt „Desperation“. Eine abgespeckte und höchstens durchschnittliche Umsetzung, die zu keiner Zeit die Klasse der Vorlage erreicht. Im Gegenteil: Dem ganzen Werk trieft eine amateurhafte Aura, die oftmals solchen TV- Produktionen eigen ist, aus allen Poren- inhaltlich und ganz besonders visuell. Die Schauspieler- bis auf Tom Skerritt und den genialen Ron Perlman- sind anscheinend alle absolute Laien, die nicht die einfachsten Gefühlsregungen glaubwürdig beherrschen. Schade um den verpatzten Versuch, beginnt der Film doch noch ganz passabel (Perlman sei’s gedankt), flacht dann aber schnell auf Mittelmaß ab und endet schlicht und ergreifend unterirdisch langweilig und unspektakulär. Alles in allem: 05/10 Punkte



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