Was haben ein Wolkenkratzer, ein Flughafen und Manhattan gemeinsam? Richtig, sie alle waren bereits einmal zur falschen Zeit am falschen Ort und standen somit John McClanes destruktiv durchsetzten Weltrettungsambitionen im Weg. Die logische Konsequenz- nachdem in jeder Fortsetzung der „Stirb Langsam“- Reihe eine größere Location als Objekt der (Zerstörungs-) Begierde herhalten musste- ist, diesmal die Bedrohung durch finstere Terroristen auf ganz Amerika auszuweiten. So darf sich McClane im aktuellen Teil der Serie, welcher ganz dem Thema getreu „Stirb Langsam 4.0“ betitelt wurde, mit Computer- Terroristen rumschlagen, die den Vereinigten Staaten per Fernbedienung die gesamte Infrastruktur lahm zu legen planen. Als Kopf der Bande gibt sich Thomas Gabriel, ein ehemaliger technischer Regierungsmitarbeiter, zu erkennen. Nachdem alle Versuche ihn zu stoppen fehlschlagen, scheint nur noch ein Mann fähig ihm das Handwerk zu legen: John McClane!
Bruce Willis kehrt in seine Paraderolle als mürrischer Großstadt- Cop zurück und legt mit seinem neusten Streich von Beginn an ein wahnwitziges Tempo vor. Klar, es bedarf nicht allzu viel Exposition bei einem Streifen wie „Stirb Langsam“, schließlich blickt die Serie nunmehr auf eine beinahe 20-jährige Kinokarriere zurück, sodass die gängigen Schemata und Mechanismen hinreichend bekannt sein dürften! Von daher ist es mehr als nur legitim, gleich zur Sache zu kommen. Das Erstaunliche dabei ist jedoch, dass der Zahn der Zeit beinahe ohne größere Spuren an unserem sympathischen Protagonisten vorbeigegangen zu sein scheint. Sicher, der Kopf ist kahl und auch die eine oder andere Falte ziert das markante Gesicht, aber im Großen und Ganzen nimmt man ihm seine Rolle heute wie damals bedenkenlos ab. Dies ist auch von nicht zu unterschätzender Bedeutung, denn sein Charakter (schließlich ist die Serie spätestens seit Teil 2 ein unleugbares Bruce- Willis- Vehikel) macht einen Großteil der Attraktivität von „Stirb Langsam“ aus. IHN will das Publikum rennen, schwitzen, schießen und auch bluten sehen- ER ist die Quintessenz. Und die Zuschauer bekommen von Regisseur Len Wiseman (Underworld 1+2) genau das wonach sie lechzen. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, sie bekommen in mancherlei Hinsicht schon etwas mehr als überhaupt von Nöten wäre. So hat man zwar Realitätsnähe in „Stirb Langsam“ nie sonderlicher groß geschrieben, was Teil 4 jedoch teilweise auffährt ist leider schon ein bisschen „too much“. Die Kritik richtet sich speziell an die völlig überdrehte F-35- Szene, in der Willis von ebenjenem Kampfjet unter Dauerbeschuss genommen wird und kurzer Hand eine komplette Autobahn demoliert. Es mutet ohne Zweifel seltsam an, dass man sich in einem solchen Streifen über zu viel Action aufregt, aber ein bisschen mehr Bodenständigkeit und „back to the roots“ wäre dem aktuellen Teil sicherlich besser bekommen. So gelang ich gleich zu meinem Hauptproblem mit dem ansonsten absolut unterhaltsamen Werk: Nur selten stellte sich im Kino ein wirkliches „Die Hard“- Feeling ein, durch welches die Teile 1-3 geprägt waren. Es ist nicht direkt benennbar, hängt aber sicherlich zum Einen mit der fehlenden Härte gegenüber den Vorgängern (Stichwort: PG-13 Rating) zusammen und resultiert zum Anderen daraus, dass der ganze technische Schnick- Schnack zu sehr in den Vordergrund rückt. So gelingt es dem Werk final leider nur 7,5/10 Punkten zu ergattern, was zwar nicht unbedingt schlecht ist, nichtsdestotrotz für Anhänger der Filme, eine leichte Ernüchterung sein dürfte.
2 Kommentare:
Gute Review, sehe ich eigentlich auch so, von mir gibts dann nochmal 0,5 Points Abzug weil ich kein Motherfucker in der OV hören konnte^^
Aber warten wir mal ab was die Unrated DVD bringt =)
Thx :)
Jo, bin auch sehr gespannt auf den R- Rated oder Unrated- Cut! Material dafür soll angeblich existieren!
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