Mittwoch, 30. Mai 2007

Spellbound (Ich kämpfe um dich)

Alfred Hitchcocks Lebenswerk lässt sich grob und oberflächlich in zwei Phasen unterteilen. Der Scheidepunkt dieser Phasen liegt in den Jahren 1939/1940, wobei alle Filme vor diesem Datum zu seinem britischen Oeuvre und alle weiteren zum amerikanischen Schaffen zugehörig sind. „Ich kämpfe um dich“ aka „Spellbound“ (1945) zählt zu letzterer Periode und bietet eine solide Einstimmung auf kommende Klassiker wie „Psycho“, „Die Vögel“ und „Das Fenster zum Hof“.

Der junge Dr. Anthony Edwardes kommt als Ablösung für den in Ruhestand gehenden Anstaltsleiter Dr. Murchison an die Nervenheilanstalt „Green Manors“. Was keiner ahnt: Der neue Leiter ist ein Hochstapler, der zudem noch unter Amnesie leidet. Die junge Ärztin Dr. Constance Petersen versucht gemeinsam mit Edwardes hinter das Geheimnis seiner Vergangenheit zu kommen und wird dabei in einen Mordfall verwickelt, den gewisse Kreise nur allzu bereitwillig Dr. Edwardes anhängen möchten…

Hitchcock konnte für „Spellbound“ zwei große Stars seiner Zeit verpflichten: Zum einen die hinreißende Ingrid Bergman und zum anderen den Haudegen Gregory Peck. Beide liefern ein hübsch anzusehendes Spiel ab, wobei besonders Ingrid Bergman mit ihrem charmant koketten Auftritt selbst heute noch die eine oder andere Männerfantasie beflügeln dürfte. Der Geschichte von „Spellbound“ lässt sich dieses Kompliment nur unter anfänglichen Vorbehalten machen. Zu steif und gewollt entwickelt sich der Film zu Beginn, nur um dann ab der Halbzeit so richtig aufzutauen und Fahrt zu gewinnen. Besonders erwähnenswert und für Filmfreunde interessant ist hierbei eine surrealistische Traumsequenz, die von niemand geringerem als dem Meister des Surrealismus persönlich - wer außer Salvador Dali könnte das sein?!- entworfen wurde. Diese ist wunderhübsch anzusehen und zweifelsfrei an Dalis berühmt- berüchtigten Elementen auszumachen, welche hier voll und ganz im Geiste des Films eingesetzt wurden. Was den Film weiterhin aus seiner anfänglichen „Misere“ zu retten vermag, ist ein überaus gelungenes- wenn auch zugegebenermaßen latent naives- Ende, welches mit einem netten Plot- Twist aufwarten kann.
Insgesamt ist „Spellbound“ sicherlich nicht der krönende Höhepunkt aus Hitchcocks Filmschaffen, sondern eher eine nette, kleine Fingerübung des Meisters. Zu hoch liegt einfach die Messlatte, wenn man andere Filme im Vergleich Revue passieren lässt. (7,5/ 10 Punkten)

Dienstag, 29. Mai 2007

Der Hexer


Der Brite Edgar Wallace ist genau wie seine Schriftstellerkollegin Agatha Christie untrennbar mit der englischen Kriminalliteratur verbunden und dient wie ebenjene mit seinen unzähligen Geschichten als Vorlage für diverse Verfilmungen. Zu den bekanntesten Adaptionen dürfte ohne Zweifel „Der Hexer“ aus dem Jahr 1964 zählen. Was wahrscheinlich die wenigsten bewusst zur Kenntnis genommen haben: Es gibt noch etliche weitere Verfilmungen des Stoffs- wie etwa Franz Peter Wirths „Der Hexer“ (1956)-, die nicht unbedingt an die Klasse des ’64er Werks heranreichen.

Der totgeglaubte Hexer- ein berühmter Superverbrecher- treibt erneut in London sein Unwesen. Ihm auf der Spur sind Hauptinspektor Bliss, Inspektor Wembury und Kommissar Walford. Unerwartete Unterstützung bei ihrer Jagd erhalten sie durch Dr. Lomond, welcher dem Hexer auf einer Übersee- Reise begegnet sein will. Gemeinsam kommen sie dahinter, dass der Grund für die Rückkehr des Verbrechers der stadtbekannte Unterwelt- Anwalt Maurice Messer ist, an dem Henry Arthur Milton- so der bürgerliche Name des Hexers- für den Tod seiner Schwester Rache nehmen will. Fortan schwebt Messers Leben in Gefahr und niemand scheint fähig, dem Kriminellen das Handwerk zu legen.

Franz Peter Wirths Variation des Wallace’schen Stoffs präsentiert sich als ziemlich dröges Machwerk, welches zu keiner Zeit so richtig zu überzeugen weiß. Der Film nimmt kaum Fahrt auf, leidet zudem an einem erheblichen Spannungsmangel und lässt den angenehm- typischen Esprit der „Blacky“ Fuchsberger/ Eddi Arent/ Heinz Drache- Verfilmungen vermissen. Wirths „Hexer“ erinnert eher an ein schlecht umgesetztes Kammerspiel, das zwar von seinen Dialogen leben sollte, jene jedoch nur leidlich zu fesseln vermögen. Aus diesem Grund schweift das Interesse des Zuschauers auch relativ schnell vom eigentlichen Handlungsgeschehen ab. Es stellt sich tödliche Langeweile ein, die mit dem einen oder anderen Blick auf die Uhr einhergeht. Des Weiteren fallen die Schauspieler des Films negativ auf. Fast keiner vermag seine ihm angedachte Rolle mit Leben zu füllen bzw. ein halbwegs glaubwürdiges Spiel an den Tag zu legen. Und so gesellt sich langsam aber sicher ein Negativaspekt zum anderen und heraus kommt ein unterdurchschnittlicher Streifen, der definitiv nicht Lust auf mehr verbreitet! (3/10 Punkten)

Sonntag, 27. Mai 2007

TV- Tipps (26.05.-01.06.2007)

Samstag, der 26.05.2007
  • 16:00: Die Gewaltigen (Das 4.)
  • 18:05: Mit Dynamit und frommen Sprüchen (Das 4.)
  • 20:15: Land der 1000 Abenteuer (Das 4.)
  • 20:15: Das Imperium schlägt zurück (PRO7)
  • 23:35: Karbid und Sauerampfer (RBB)
  • 00:15: Snatch- Schweine und Diamanten (SAT.1)
  • 01:15: Alamo (ARD)
  • 01:25: Best Laid Plans (RTL)
  • 03:55: Die Nacht des Jägers (ARD)

Sonntag, der 27.05.2007
  • 12:20: Unter Piratenflagge (WDR)
  • 15:50: Tod auf dem Nil (ARD)
  • 20:50: Honkytonk Man (ARTE)
  • 21:45: Schnee am Kilimandscharo (Bayern)
  • 22:15: Matrix (RTL)
  • 22:15: Alarmstufe: Rot (SAT.1)
  • 22:55: Clint Eastwood (ARTE, Porträt)
  • 23:20: Spuren im Sand (3SAT)
  • 23:25: Der Schatz der Sierra Madre (SWR)
  • 23:35: Was geschah wirklich mit Baby Jane? (Bayern)
  • 23:55: Wyatt Earp- Das Leben einer Legende (VOX)
  • 00:30: Die Akte (ZDF)
  • 01:25: Agenten der Nacht (SWR)
  • 01:40: Die zwölf Geschworenen (Bayern)
  • 02:40: Angel Heart (RTL)
  • 03:10: Mord im Nachtclub (SWR)

Montag, der 28.05.2007
  • 10:05: Falsches Spiel mit Roger Rabbit (SAT.1)
  • 17:25: Das Böse unter der Sonne (ARD)
  • 22:00: Robin Hood: König der Diebe (ZDF)
  • 22:00: Sprich mit ihr (3SAT)
  • 22:00: Topkapi (RBB; auch 22:45 im NDR)
  • 23:15: Alamo (Bayern)
  • 23:20: Der Bürotrottel (SWR)
  • 23:55: Invasion vom Mars (Kabel1)
  • 00:25: Red River (RBB)
  • 00:40: Zehn Stunden Zeit für Virgil Tibbs (NDR)
  • 00:50: Der Schläfer (SWR)
  • 02:15: Die letzte Nacht des Boris Gruschenko (SWR)

Dienstag, der 29.05.2007
  • 21:15: Dr. House (RTL)
  • 22:15: Monk (RTL)
  • 23:50: Rattennest (NDR)
  • 00:00: Chikago- Engel mit schmutzigen Gesichtern (SWR)
  • 01:30: Gefährliche Begegnung (NDR)

Mittwoch, der 30.05.2007
  • 20:15: Die Schatzinsel (SRTL)
  • 22:15: Vier Frauen und ein Mord (HR)

Donnerstag, der 31.05.2007
  • 20:40: Das Mädchen mit dem leichten Gepäck (ARTE)
  • 22:15: Training Day (VOX)
  • 22:25: Dogville (3SAT)

Freitag, der 01.06.2007
  • 20:15: Die Rückkehr der Jedi- Ritter (PRO7)
  • 23:20: Dirty Harry kommt zurück (RTL2)

Mittwoch, 23. Mai 2007

La Terza madre- Fotos

Schon nicht mehr ganz frische Fotos, aber trotzdem äußerst sehenswert...










Samstag, 19. Mai 2007

Alone in the Dark

Uwe Boll: Ein Name, der seit einigen Jahren unter etlichen Film- und Videospielfans für angsterfüllte Schweißausbrüche und wütendes Gezeter sorgt. Seien es Bolls Interpretationen von Games wie „House of the Dead“, „BloodRayne“ oder der hier besprochene „Alone in the Dark“ (2005)- allen blieb die Gunst des Zielpublikums mehr als nur verwährt.

Der Ex- Agent Edward Carnby (Christian Slater) bringt von einer Mittelamerika- Expedition ein Relikt der ausgestorbenen Abkani- Kultur mit. Seine Ex- Freundin Aline Cedrac (Tara Reid) soll ihm dabei helfen, mehr über das Fundstück herauszufinden. Währenddessen geschehen mysteriöse Dinge: 19 Menschen verschwinden wie vom Erdboden und verwandeln sich in blutrünstige Zombies. Zeitgleich taucht Cedracs Chef - Prof. Lionel Hudgens- auf, welcher anscheinend auch mehr als nur oberflächliches Interesse an Carnbys Abkani- Überbleibsel hat. Ein Wettlauf gegen Zeit, Hölle und Verdammnis entbrennt...

Ich gehöre zwar nicht zur Fraktion der schreienden Game- Anhänger (kenne mich folglich mit der im Spiel angerissenen Geschichte auch nur rudimentär aus), vermag jedoch eines zu sagen: Als Film funktioniert „Alone in the Dark“ so was von überhaupt nicht! Man kann sich kaum entscheiden, ob inhaltliche oder technische Mängel überwiegen. Was jedoch feststeht: Mit solchen Machwerken wird Uwe Boll wohl leider kaum den Sprung in die Liste meiner Lieblingsregisseure schaffen!
Es stellt sich mir jetzt immer noch die Frage, um was es in dem Film eigentlich genau ging? Ich bin aber aufgrund des äußerst dünnen Drehbuchs fast der Meinung, um gar nichts auch nur annährend Belangvolles! Inhaltlich hätte man das Ganze gut und gerne auf 3 Minuten runterkürzen können, ohne storytechnisch irgendwas Wichtiges auszulassen. Okay, die Figuren jagen von Szenario zu Szenario, kämpfen lustlos um ihr Leben und um das Überleben der Erde, aber eigentlich lässt es den Zuschauer kalt. Es gibt nichts, was auch nur im Entferntesten dazu taugt, eine Bindung zwischen Seher und Gesehenem zu schaffen, sodass man froh ist, den mit knapp 100 Minuten Laufzeit doch recht langwierig erscheinenden Streifen hinter sich gebracht zu haben.
Ein großes Problem liegt neben dem mageren Inhalt- wie bereits erwähnt- auch in der technischen Umsetzung. Action ist vorhanden, wird nur leider durch die vorherrschende Finsternis – man sieht teilweise wirklich gar nichts- und ein vollkommen sinnfreies Schnitt- Stakkato im Keim erstickt.
„Alone in the Dark“ war (m)eine Boll’sche Entjungferung, nach der ich nur allzu gut verstehen kann, woher die vielen Kritikerstimmen kommen. Seine weiteren Filme werden wahrscheinlich auch höchstens für einen gemütlichen Trash- Themenabend taugen. (3/10 Punkte)

TV- Tipps (19.05.- 25.05.2007)

Samstag, 19.05.2007
  • 22:15: Hooligans (PRO7, Wdh: 21.05)
  • 23:10 - 07:10: Der dünne Mann- Nacht (HR)
  • 23:15: Eine verhängnisvolle Affäre (Kabel1)

Sonntag, 20.05.2007
  • 20:15: Collateral (PRO7)
  • 20:40: Rio Bravo (ARTE)
  • 22.35: Dark Blue (PRO7)
  • 23:05: John Wayne- Der ruhelose Amerikaner (ARTE)
  • 00:05: Der Western ist unsere Folklore (ARTE)
  • 00:25: Die Blechtrommel (ARTE)
  • 01:40: Red River (ARD)

Montag, 21.05.2007
  • 20:40: 2046 (ARTE)
  • 23:00: Jakob, der Lügner (RBB)
  • 01:10: Die blinde Bestie (ARTE)

Dienstag, 22.05.2007
  • 20:15: Frequency (Kabel1)
  • 21:15: Dr. House (RTL)
  • 22:15: Monk (RTL)
  • 23:00: Wie ein wilder Stier (RBB)
  • 23:50: 21 Gramm (NDR)
  • 00:15: Höhe Null (SWR)
  • 00:20: Endlos ist die Prärie (ARD)
  • 01:45: Dead Man Walking (NDR)
  • 02:25: Fury (ARD)

Mittwoch, 23.05.2007
  • 20:40: Marilyn, die Unbekannte (ARTE; Doku)
  • 22:15: 16 Uhr 50 ab Paddington (HR)
  • 23:00: Red River (SWR)
  • 23:34: Mindhunters- Jede Sekunde zählt

Donnerstag, 24.05.2007
  • 20:15: Hot Shots 2: Der 2. Versuch (VOX)
  • 22:00: Nico (VOX)
  • 22:35: Der Mann, der Liberty Valance erschoss (3SAT)

Freitag, 25.05.2007
  • 20:15: The Transporter (PRO7)
  • 22:00: GoodFellas- Drei Jahrzehnte in der Mafia (TELE5)
  • 00:35: Coogans großer Bluff (RTL2)
  • 01:20: Spion zwischen zwei Fronten (ARD)
  • 03:40: 20000 Jahre in Sing Sing (ARD)

Freitag, 18. Mai 2007

Suspiria- Remake/ La Terza madre - News

"La Terza madre" feiert in Cannes partielle Uraufführung. Gezeigt wurden 20 Minuten des neuen Argento- Streifens, welcher den langersehnten Abschluss seiner "Mütter"- Trilogie markiert!


"Hi Nick, up to my neck in the Cannes labyrinth! Myriad premiered 20 minutes of footage from MOTHER OF TEARS: THE THIRD MOTHER (US title) today (May 17) at 9.30 am at the Gray 3 cinema. The place was packed After a credit roll, and a warning that what we would be shown was very graphic and violent, eight lenghty scenes from the movie were unveiled. I do not want to go into specifics because major plot points were revealed. But the full opening was shown with Asia and Coralina opening the Mother of Tears' urn and the arrival of the demons and the evil monkey. The powder puff scene was next. This was the stuff I saw being filmed in Turin really well put together where Asia is shown how to summon up the spirit of her mother. Then it was the lesbian death scene carried out by the Man in the Overcoat with torture implements. Exorcist Udo Kier's major scene followed, plus Asia running through the panicked strrets of Rome. Adam James major moment followed that with the finale reserved for the entrance of the Mother of Tears herself. I will say it was gory to the max and all the effects looked fantastic. The vibe in the room was mixed. People laughed at the monkey but all jumped at a terrific demonic scare. Talking to everyone afterwards the feeling was the acting was variable (what's new), the scripting had too much exposition (ditto) but that it was beautifully shot - lots of steadicam through the museum - and the photography was fabulous. You can't judge any movie in this bitty way so let's hope it all comes together by final print stage. An unqualified success though is Simometti's music. Wonderful. I'm still gagging to see the whole thing put together. October 18 is now the official Italian premiere date, it's opening the Rome Festival. Dario and Asia arrive in Cannes tonight for the restored SUSPRIA screening in the Cannes Classics strand. A very pecular credit has appeared on the film - music by Goblin and Philip Glass! Quite what that means I don't know, did Goblin's music really need any additional material? While Asia is here I'm finally hoping to pin her down for THE STENDHAL SYNDROME DVD extra interview that she couldn't do in Rome last month. She's in a record four movies here but she's promised to find time to pop over to my villa to be filmed."

Quelle: DarkDreams.org

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Die zweite Neuigkeit bezieht sich auf Argentos "Suspiria", von welchem Remake- Gerüchte nun anscheinend konkretere Gestalt annehmen!


First Sun takes shine to remake Argento's Suspiria

Sheri Jennings in Cannes
18 May 2007 04:00

"New Italian production outfit First Sun has acquired remake rights to Dario Argento's gothic horror classic Suspiria.
The company is led by Italian director Luca Guadagnino (Melissa P), Fendi group fashion designer Silvia Venturini Fendi with producers Carlo Antonelli, Marco Morabito and Massimilano Violante.
The English-language remake will have an international cast and creative team.
It will be influenced by "cinema, videogames, fashion and music,"
said Guadagnino in Cannes. "The Gothic resurgence is very strong and we feel that a new version of Suspira will fit very well."
Horror master Dario Argento will be in Cannes to present the restored version of his classic in the Cannes Classics sidebar.
The projection on May 18th commemorates the 30th anniversary of its release. Argento has just completed the long awaited final segment of the Mother Of Tears trilogy La Terza Madre (The Third Mother) starring his daughter Asia."

Quelle: DarkDreams.org

Donnerstag, 17. Mai 2007

Transformers/ Ratatouille




(Zum Trailer!)

Wenn der Film hält, was der Trailer verspricht, dann wird Michael Bays "Transformers" wohl DER Action- Knaller anno '07! Macht definitiv Lust auf (viel) mehr! (Starttermin: 04.07.2007)








(Zum Trailer!)

Nur zwei Wörter: Sooooo süß! Die kleine Ratte hat für mich jetzt schon absolutes Kultpotential und ist dabei Scrat aus "Ice Age" abzulösen. "Ratatouille" gehört für mich zum Pflichtprogramm dieses Sommers. (Starttermin: 02.08.2007)

Ong Bak


Am asiatischen Kampfsporthimmel leuchtet ein neuer Stern. Sein Name: Tony Jaa, welcher mit Prachya Pinkaews „Ong Bak“ (2003) erstmals auch in westlichen Gefilden für Aufmerksamkeit sorgte, obwohl ich persönlich dies nur bedingt nachvollziehen kann.

Der junge Muay Thai- Kämpfer Ting (Tony Jaa) wird von seinem Dorf ausgesandt, um den entführten Kopf einer Dorfgottheit- genannt Ong Bak- wiederzubeschaffen. Seine Reise führt ihn in die Metropole Bangkok, wo er auf George trifft. Dieser- ebenfalls in Tings Dorf geboren- verspricht ihm, bei seiner Suche behilflich zu sein. Nach einigen Problemen, die Ting stylsicher mit Hilfe seiner Muay Thai- Künste zu meistern vermag, finden sie schließlich die Verantwortlichen des Raubs, die fortan keine ruhige Minute mehr haben…

Irgendwie kann ich die positiven Durchschnittsbenotungen von „Ong Bak“ sowohl in der imdb als auch ofdb nicht recht verstehen. Der Plot des Streifens ist dünn wie Esspapier, hat Logiklöcher tief wie der Grand Canyon und wurde mehr als holprig umgesetzt. Und trotzdem scheint es genügend Bereitwillige zu geben, denen dieses wacklige Storygerüst genügt, um sich einen 100 Minuten lange Film anzugucken, der vornehmlich von seinem exotischen Kampfstil lebt. Sicher, man muss Tony Jaa zugestehen, dass seine Fights durchaus imposant und gut choreographiert sind, aber das ist eben nicht alles, will man einen vernünftigen Spielfilm produzieren. Teilweise geht es dann schon so weit, dass man das- wahrscheinlich nicht einmal unberechtigte- Gefühl hat, weite Passagen des Streifens dienen nur dazu Jaas Gelenkigkeit bzw. Fitness auf die Probe zu stellen. Würde sich das explizit auf die Kampfszenen beschränken, könnte man gut und gerne mit der Genreherkunft argumentieren und behaupten, dass das nun mal bei solchen Filmen so sei. Aber bei „Ong Bak“ muss man sich dann zum Beispiel Verfolgungsjagden antun, in denen unser Protagonist über Minuten kängurugleich x- Mal über irgendwelche Hindernisse hinwegspringt und das Ganze eher peinlich an Übungen aus dem schulischen Sportunterricht erinnert. Des Weiteren sehr anstrengend und absolut überflüssig sind die enthaltenen Wiederholungen von besonders „spektakulären“ Einstellungen, die das Gleiche höchstens noch einmal aus einer anderen Kameraperspektive wiederkäuen. So pendelt der Film zwischen inhaltlicher Armut und nervender Redundanz, die logischerweise nicht so recht überzeugen kann. Hinzu kommt, dass Tony Jaa meiner Meinung nach- noch nicht- im Stande ist, einen Film alleine zu tragen. Es fehlt ihm irgendwie noch das gewisse Etwas, obwohl Ansätze hier bereist durchblitzen.
Alles in allem war „Ong Bak“ ein eher enttäuschender Budenzauber, der zwar teilweise nette Fight- Szenen zu bieten hatte, aber ansonsten eher wenig Faszination ausüben konnte. Nun ja, was soll’s: „
Revenge of the Warrior - Tom Yum Goong“ kann kommen… (4/10 Punkten)!

Dienstag, 15. Mai 2007

La Terza madre/ The Third Mother News (2)

Auf DarkDreams.org haben sich ein paar Informationen zu Dario Argentos neustem Film, dem Abschluss seiner Hexentrilogie, angefunden.

Der erste Artikel von Alan Jones, Journalist und Kritiker, dreht sich vorrangig um die aktuelle Zensur- Diskussion bezüglich "La Terza madre". Dieser soll von Argento auf massentauglich getrimmt werden, sprich: wahrscheinlich um allzu expliziten Gore, Sex etc. erleichtert werden. Der Antrieb dazu geht von der Produktionsfirma Medusa aus, die mit Argento schon an diversen Projekten zusammengearbeitet hat.
Zum ersten Artikel bitte hier entlang!

Der zweite Site bietet eine kleine, aber feine Ansammlung von Set- Fotos.
Zur den Fotos bitte hier entlang!

Sonntag, 13. Mai 2007

TV- Tipps (13.05.-18.05.2007)

Diesmal mit einer kleinen Verspätung...

Sonntag, der 13.05.2007
  • 14:35: Vier Frauen und ein Mord (ARD)
  • 20:45: Haben und Nichthaben (ARTE)
  • 22:25: Humphrey Bogart- You must remember this (ARTE; Doku)
  • 23:30: Der unauffällige Mr. Crane (SWR/ SR)
  • 23:15: Bacall on Bogart (ARTE; Doku)
  • 02:20: Die dritte Dimension (ARD)

Montag, der 14.05.2007
  • 20:40: Elephant (ARTE)
  • 23:00: Der Mann ohne Vergangenheit (RBB)

Dienstag, der 15.05.2007
  • 21:15: Dr. House (RTL)
  • 22:15: Monk (RTL)
  • 23:00: Die Frau, von der man spricht (RBB)
  • 23:30: Der Frauenmörder von Paris (HR)
  • 23:50: Der Saustall (NDR)
  • 00:00: Der FBI- Agent (SWR/ SR)
  • 01:50: Der Uhrmacher von St. Paul (NDR)

Mittwoch, der 16.05.2007
  • 22:25: Der Hexer (3SAT)
  • 01:00: Das unbekannte Gesicht (BR)
  • 02:05: Mörder ahoi! (3SAT)
  • 03:35: Vier Frauen und ein Mord (3SAT)
  • 05:05: 16 Uhr 50 ab Paddington (3SAT)

Donnerstag, der 17.05.2007
  • 20:15: Hot Shots- Die Mutter aller Filme (VOX)
  • 22:10: Roter Drache (RTL)
  • 22:30: Swimming Pool (MDR)
  • 23:20: Tracks- Spezial (ARTE; über David Lynch)
  • 23:50: Ich kämpfe um dich (BR)

Freitag, der 18.05.2007
  • 22:25: Lost Highway (3SAT)
  • 22:10: Mad Max 2 (RTL2, geschnitten)

Samstag, 12. Mai 2007

Arsen und Spitzenhäubchen

Ich weiß beim besten Willen nicht, wo sich diese Perle so lange vor mir versteckt gehalten hat. Die Rede ist von Frank Capras „Arsen und Spitzenhäubchen“ (1944), einer herrlich schwarzen Komödie, die einem erst bewusst werden lässt, was für ein Schund heutzutage alles den Genrestempel „Komödie“ tragen darf.

Am Tag seiner Heirat entdeckt der Theaterkritiker Mortimer Brewster das mörderische Geheimnis seiner beiden Tanten Abby und Martha, deren Hobby die Vergiftung vermeintlich einsamer alter Männer ist. Besonders problematisch: Das letzte Opfer des tödlichen Duos befindet sich noch im Wohnzimmer ihres Hauses versteckt. Dieses gilt es nun los zu werden, was sich aufgrund diverser Besucher (u.a. Theater spielende Polizisten und Mortimers Schwerkrimineller Bruder) schwieriger gestaltet als gedacht...

Frank Capra („Mr. Smith geht nach Washington“, „Mr. Deeds geht in die Stadt“) genießt unter Filmfreunden einen gewissen Ruf und nach meiner Erfahrung mit „Arsen und Spitzenhäubchen“ muss man gestehen, zu recht. Seine ’44er Regiearbeit ist ein Feuerwerk an spritzigem Humor, das sprichwörtlich wie eine Bombe- stets mit einem lauten Knall- zündet. Der Film schwankt kontinuierlich zwischen ausgefeilter Situationskomik, bitterbösem schwarzen Humor und genialen Slapstick- Elementen, die förmlich zum Lachen animieren, hin und her. Getragen wird das Konglomerat aus Lachmuskel- Trainingseinheiten von einem herrlich skurrilen Figurenensemble, das liebevoll mit allerlei Macken, Neurosen und Spleens ausstaffiert wurde und von einem superben Cast Verkörperung erfährt. Allen voran unser Protagonist Cary Grant (Mortimer Brewster) und seine beiden Tanten Abby (Josephine Hull)und Martha (Jean Adair) glänzen mit überaus gelungenen Performances, die dem Film zusätzliche Veredlung verleihen.
Schlussendlich bleibt mir nichts weiter übrig als- nach langer Zeit- endlich mal wieder die Höchstnote für einen Film zu verteilen. Deshalb verdiente 10/10 Punkten für einen absoluten Filmgenuss.

Unsichtbar- Zwischen zwei Welten- Review

Frisch im Kino gesehen: Davis S. Goyers (Blade: Trinity) neuester Streifen. Zur ausführlichen Besprechung auf CineCaptain.de bitte hier entlang!

Sonntag, 6. Mai 2007

Warner Brothers sichert sich Rechte zu Frank Millers "Ronin"




After turning the Frank Miller graphic novel "300" into a hit, Warner Bros. has optioned the rights to Miller's "Ronin" to adapt into a live-action feature.

Sylvain White ("Stomp the Yard") will direct.

In the story, a ronin, or disgraced samurai warrior, bears the shame of allowing his master to be assassinated by a shape-shifting demon in 13th century Japan. When the master's sword is unearthed in mid-21st century New York, the ronin and the demon are brought to life and battle gangs of mutants and thugs to try to take possession of the mythical sword.

The graphic novel was published by DC Comics.

Pic will be produced by Gianni Nunnari and Nick Wechsler, with Craig Flores exec producing. Nunnari and Flores, who are partners in Hollywood Gang, were producers on "300." Miller will be an exec producer as well.

"Ronin" will be shot in a fashion similar to that employed for "300," in which blue- and green-screen lensing was done on a Montreal soundstage to create an ancient Greece battleground for a $65 million film. Costs are comparable for "Ronin," making the film a big step up for White, who graduated from directing videos to helming the film "Stomp the Yard" at a cost of around $14 million.

"Ronin" is "one of Frank Miller's earliest and best graphic novel creations, one that has long been a cult graphic novel," White told Daily Variety. "There is a classic good-evil struggle between the samurai and the demon."

While White has several development projects percolating, he said that "Ronin" is his top priority.

"This is the one I'd like to do next, because I'm so passionate about it," he said.

WMA is negotiating his deal.

Quelle: Variety.com

Das Parfum gewinnt 6 Lolas!


Tom Tykwers "Das Parfum- Die Geschichte eines Mörder" ist der große Abräumer des diesjährigen Deutschen Filmpreises '07. Insgesamt 6 Trophäen- u.a. Bester Spielfilm, Beste Kamera, Bester Schnitt, Bestes Szenenbild, Bestes Kostümbild und Beste Tongestaltung- konnte die erfolgreichste deutsche Produktion des Jahres 2006 für sich verbuchen.

Quelle: Movie- Infos.net

"Das Parfum" zählt für mich zu den Highlights des letzten Kinojahres. Trotzdem viele Kritiker besonders die Abweichungen/ Aussparungen gegenüber der literarischen Vorlage anprangern, kann ich mich dem nur kaum bis gar nicht anschließen. Aufgrund dessen freut mich die Nachricht des reichlichen Lola- Segens umso mehr und erinnert mich daran, dass ich mir die DVD doch endlich mal zulegen müsste...

Samstag, 5. Mai 2007

Die Brücke (1959)



Der Name Bernhard Wicki dürfte heutzutage den Wenigsten ein Begriff sein. Dies ist insofern sehr schade, zeichnet sich der gebürtige Österreicher doch für einen der eindrucksvollsten Anti- Kriegsfilme der Kinogeschichte verantwortlich, nämlich „Die Brücke“ aus dem Jahre 1959, welcher auf einem Buch von Manfred Gregor basiert.

Der 2. Weltkrieg liegt in den letzten Zügen und die Alliierten rücken immer weiter in deutsche Gefilde vor. Aufgrund dessen werden dort noch einmal alle Kräfte mobilisiert, um dem einfallenden Gegner Paroli zu bieten. Auch vor einer Gruppe von 15- jährigen wird dabei nicht Halt gemacht. Sie bekommen den Einberufungsbefehl und müssen aufgrund der sich verschlechternden Lage bereits nach einem Ausbildungstag in den Kampf. Ihre Aufgabe: die eigentlich als harmlos eingestufte Verteidigung eines Brückenkopfs, die jedoch in einer Katastrophe endet.

Bernhard Wicki gelingt mit „Die Brücke“ ein kleines Kunststück: er führt eindrucksvoll vor, wie es möglich ist, einen packenden Kriegsfilm ohne viel gezeigten Krieg zu drehen. Denn er verzichtet auf die sonst in diesem Genre stark zelebrierte Auswalzung von Kampfhandlungen und stellt stattdessen seinen Figuren den nötigen Raum zur Verfügung, um sich frei zu entfalten. Und schlussendlich genau daraus bezieht das Werk sein Grauen. Nicht aus einer Unzahl von anonymen Opfern, sondern aus Menschen- Kindern-, die wir kennen gelernt haben und die uns Stück für Stück ans Herz gewachsen sind. Unzweifelhaft ein geschickter Zug von Wicki, welcher nur noch durch den gewählten Weg der Subtextvermittlung- schließlich bezieht der Film eine klare Antikriegs- Stellung- übertroffen wird. An diesem Punkt kommt die titelgebende Brücke ins Spiel, die von den frisch Einberufenen und noch nicht kampferprobten Jungs verteidigt werden soll. Was ihnen keiner gesagt hat: diese Brücke ist sowieso von deutscher Seite zur Sprengung vorgesehen- Verteidigung also überhaupt nicht von Nöten, sondern nur ein Vorwand, um die Grünschnäbel von der Front fern zu halten. Als jedoch die Amerikaner immer weiter vordringen und schließlich die Brücke erreichen, reagieren die Jungs gleich einem Ernstfall und versuchen die Stellung mit allen erdenklichen Mitteln zu halten. Einer nach dem anderen lässt dabei sein Leben. Äußerst erschreckend in diesem Zusammenhang: das Zusammenspiel von fraglichen vermittelten Werten und einer beängstigenden Moralvorstellung, die sich tief in den jungen Schülern manifestiert hat. Sie folgen der ihnen eingetrichterten Propaganda (z.B. der Kampf um jeden Quadratmeter deutsches Vaterland sei egal für welchen Preis ehrenhaft) sowie der vermittelten Ideologie ohne sie in Frage zu stellen, was sie schlussendlich ins Verderben reißt.
Die unter den Fingernägeln brennende Frage „Und wofür das alles?“ bekommt eine genauso ernüchternde wie bedrückend- nihilistische Antwort: Im Grunde genommen für gar nichts. Es ist genau diese- von Wicki beabsichtigte- alles erdrückende Sinnlosigkeit am Beispiel einer einzigen Brücke, die sich auf den gesamten Krieg transferieren lässt und uns die Unnötigkeit der von beiden Seiten begangenen Gräueltaten vor Augen führt. „Die Brücke“ ist schlicht und ergreifend grandioses Kino, das trotz seines Alters nichts an Intensität und Aktualität verloren hat. Uneingeschränkt empfehlenswerte „Geschichtsstunde“, die vollkommen zu Recht eine Oscar- Nominierung als bester fremdsprachiger Film sowie den Deutschen Filmpreis und den Golden Globe Award verliehen bekommen hat. (8,5/ 10 Punkten)!
Zum OFDb- Eintrag hier entlang!

TV Tipps (05.05. - 11.05.2007)

Samstag, der 05.05.2007
  • 01:55: Rollerball (ARD)
  • 02:45: Der Körper meines Feindes (Kabel1)

Sonntag, der 06.05.2007

  • 20:15: James Bond: Stirb an einem anderen Tag (RTL)
  • 00:00: Asphalt Cowboy (NDR)
  • 01:55: Der kleine Caesar (ARD)

Montag, der 07.05.2007

  • 22:50: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (MDR)
  • 23:00: Amores Perros- Von Hunden und Menschen (RBB)
  • 23:20: Begrabt die Wölfe in der Schlucht (Das 4.)

Dienstag, der 08.05.2007

  • 21:15: Dr. House (RTL, Wdh. der ersten Staffel)
  • 22:10: No Way Out (WDR)
  • 22:15: Monk (RTL, Wdh.)
  • 23:00: 21 Gramm (RBB)
  • 00:00: Der öffentliche Feind (SWR/ SR)
  • 00:20: Die Nacht vor der Hochzeit (ARD)
  • 02:15: Die Frau, von der man spricht (ARD)

Mittwoch, der 09.05.2007

  • 22:25: Misery (Kabel1)

Donnerstag, der 10.05.2007

  • 20:15: K-Pax- Alles ist möglich (VOX)
  • 20:15: Die Blechtrommel (ARTE)

Freitag, der 11.05.2007

  • 20:15: Sex, Lügen und Video (Das 4.)
  • 22:10: Mad Max (RTL2, geschnitten)
  • 22:25: Ricochet- Der Aufprall (VOX)

Mittwoch, 2. Mai 2007

Face/ Off- Special Edition (RC1) angekündigt!




Das Label Paramount Home Entertainment hat für den 28.08.2007 eine Special Edition des John Woo Streifens "Face/Off" für den amerikanischen Markt angekündigt. Über die Special Features ist bislang noch nichts bekannt, bleibt nur zu hoffen, dass die DVD dem Ruf einer SE eher gerecht wird als ihr deutsches Pendant!
Weitere Infos werden- wenn verfügbar- folgen...

Quelle: www.DVDTimes.co.uk

Sunshine

Unsere Erde ist im Laufe der Filmgeschichte bereits unzähligen fiktiven Katastrophen zum Opfer gefallen. Seien es –aktuell wie nie- der klimatische Wandel („The Day after Tomorrow"), Meteoriteneinschläge („Deep Impact“, „Armageddon“), Alien- Invasionen („Independence Day“, „Krieg der Welten“) oder Erdbeben. Sie alle durften schon einmal unseren geliebten Heimatplaneten in einen Haufen Schutt und Asche verwandeln. Nun, anno 2007, zeichnet sich eine weitere cineastische Katastrophe (keinesfalls falsch zu verstehen) am geplagten Horizont der Menschheit ab: Danny Boyles „Sunshine“.

Die Eingangsworte verkünden es: „Our sun is dying. Mankind faces extinction“. Und somit ist bereits die Prämisse des Films festgelegt. Aufgrund schwächelnder Sonnenaktivität herrscht solarer Winter auf der Erde. Um dem Problem beizukommen wird die Crew der „Ikarus 2“ – unter ihnen Wissenschaftler, Raumfahrer und Kampfpiloten- auf die Reise ins All geschickt. Ihr Missionsziel: Die erneute Entzündung der Sonne mithilfe einer exorbitanten Bombe. Alles verläuft ruhig bis die Mannschaft der „Ikarus 2“ plötzlich ein Signal der vor Jahren verschollenen „Ikarus 1“- Mission empfängt…

Boyle begnügt sich einleitend mit ein paar knappen Sätzen zur gegenwärtigen Situation auf der Erde und wirft den Zuschauer direkt in die laufende Handlung der „Ikarus 2“- Mission hinein. Dabei präsentiert sich der Film von seiner besten Seite: straff erzählt, bildgewaltig, poetisch und durchaus imposant in seiner Machart. Spannung wird langsam, aber kontinuierlich aufgebaut. Diese geht dann in ihren unerträglichsten Momenten soweit, dass man sich fast automatisch ein bisschen in den Kinosessel krallt. Ohne großartig spoilern zu wollen, kann man einer Reihe dieser angenehmen Momente besonders nach der Besichtigung des fremden Raumschiffs entgegenfiebern, denn es hat sich eine Überraschung auf der „Ikarus 2“ eingeschlichen, die audiovisuell höchst packend in Szene gesetzt wurde.
Sowohl in solch Energie geladenen Momenten als auch in ruhigeren Augeblicken kann „Sunshine“ zudem mit einem unheimlich gelungenen Score aufwarten, der die jeweilige Situation passend zu untermalen weiß und einen Großteil zur Atmosphäre beizusteuern vermag.
Alles in allem ist Danny Boyles Werk durchweg fesselnd, beschreitet mit seiner Katastrophen- Thematik zwar nicht neue, aber dennoch sehens- bzw. erfahrenwerte Wege und gilt deshalb als Kino- Empfehlung für jeden Sci- Fi- sowie Endzeitfreund! (8/ 10 Punkte)

Shooter


Am letzten Sonntag in einer Doppelvorstellung nach „Sunshine“ begutachtet, konnte ich mit Antoine „Training Day“ Fuquas „Shooter“ den Abend genüsslich und zudem äußerst bleihaltig ausklingen lassen. Zu fortgeschrittener Stunde nicht mehr auf tiefsinniges Filmvergnügen aus, bot mir dieser Streifen genau das, wonach es mich in diesem schwachen Moment gelüstete: ansprechendes Kino zum Hirnausschalten in Reinkultur.

Der im Ruhestand lebende Profi- Scharfschütze Bob Lee Swagger muss noch ein letztes Mal ran. Er wird von Colonel Isaac Johnson um Hilfe gebeten, ein geplantes Attentat auf den US- Präsidenten durch sein Fachwissen zu verhindern. Problematisch nur, dass er somit unwissentlich von der feindlichen Seite angeworben wurde und sich nach dem Attentat als Hauptverdächtiger in Mitten einer Verschwörung auf höchstem Regierungsniveau wieder findet…

„Shooter“ ist trotz seiner 125 Minuten Spielzeit ein kurzweiliges Filmvergnügen, dass in mir teilweise das lang vermisste „80er- Jahre- Action- Feeling“ aufkommen lies: Hart, schnell und mit flotten Sprüchen garniert präsentiert sich Fuquas Streifen und kann zu alldem mit einer konservative Haltung aufwarten, die sich auch vor den großen Brüdern (den Stallones, Schwarzeneggers und Van Dammes) in keinster Weise verstecken braucht. Aber wer achtet bei solch einem Film schon großartig auf die Botschaft?! Okay, zugegeben… ich vielleicht…aber das ist ja mein Problem!
Mit Mark Wahlberg kann der Streifen einen äußerst sympathischen Protagonisten aufbieten, welcher zwar nicht so rau bzw. kantig wie andere Genrekollegen daherkommt, dafür aber auch nicht Gefahr läuft, sich als vollkommen überzeichneter Superheld in Militäruniform der Lächerlichkeit Preis zu geben. Meine Entdeckung des Films ist jedoch nicht der gut agierende Wahlberg, sondern die niedliche Rhona Mitra, die zwar eine relativ sinnlose, aber nichtsdestotrotz sehr hübsch anzusehende Nebenfigur abgibt.
Vom Actiongehalt liegt der Film auf einem angenehm hohen Niveau, findet aber über weite Strecken trotzdem ein Mittelmaß, sodass man sich als Zuschauer nicht wie unter Dauerfeuer fühlt. Gespickt wird das Ganze mit einer ordentlichen Dosis an blutigen Einlagen, die gegen Ende durchaus überraschend drastische Züge annehmen.
So lässt sich abschließend konstatieren, dass „Shooter“ das Rad sicherlich nicht neu erfunden hat, für einen vergnüglichen Filmabend aber mehr als qualifiziert ist (7,5/ 10 Punkte).

Dienstag, 1. Mai 2007

Faust- Eine deutsche Volkssage


Heute im Review- Angebot: "Faust- Eine deutsche Volkssage". Ein früher Klassiker des deutschen Stummfilms von F. W. Murnau. Zur Review bitte hier entlang!